
Weiter gehts. Am zweiten Tag fuhren wir am Morgen aus der wild-west Stadt Cody, in der wir übernachtet hatten zurück zum Yellowstone Nationalpark. Erneut begrüßte und strahlend blauer Himmel und kühle klare Luft, als wir über den schneebedeckten Pass in den Park fuhren.

Für heute war Wandern im nordöstlichen Teil des Parks angesagt, in dem es besonders viele Tiere zu sehen gibt. Durch die riesige Dimension des Parks war jedoch bis dahin erneut eine gute Strecke zu fahren, auf der wir wieder einige tolle Sachen sahen. Zunächst führte die Straße am Yellowstone River entlang, der den riesigen Yellowstone Lake entwässert.

Sanft schlängelte sich der Fluss durch die Hügellandschaft; auf über 2000 Metern Höhe gelegen; die mit weiten Graslandschaften und dichten Bergwäldern das perfekte Habitat für sämtliche Tiere darstellt. Immer wieder fuhren wir am kristallklaren Fluss entlang.

Ab und an zeugten erneut Geysire und Quellen von der tektonischen Aktivität dieses Ortes.

Nach einer Weile verengte sich das Tal und die Fließgeschwindigkeit des Flusses nahm zu. Wir näherten uns den berühmten Yellowstone Falls, die der Yellowstone River über 70 Meter hinabstürzt. Von einem kleinen Aussichtsplateau konnten wir diese besonders gut bestaunen.

Von da an floss der Fluss weiter durch den Canyon und die Straße wand sich hinauf zum nächsten Pass. Erneut fuhren wir streckenweise durch den Schnee, über den Rand der riesigen Caldera, unter welcher die Yellowstone Magmakammer schlummerte. Hinter dem Pass warteten erneut weite Täler mit herbstlich verfärbten Laubbäumen und sanften Hügeln auf uns.

Hier und da zogen ein paar Bisons durch die weiten Bergwiesen.

Bis hinab zum Rand des Canyons führte uns die Straße, bis wir an einer Brücke über den Fluss angelangten. Auf der anderen Seite lag der Parkplatz, von dem aus wir unsere Wanderung entlang der Specimen Ridge starteten.

Es war keine große Wanderung und wir genossen einfach noch ein letztes Mal zu Fuß die Natur. Erneut offenbarten sich uns tolle Ausblicke und den Canyon und die weite Sicht in die Täler bis zum Rand des Parks, der sich durch hohe, schneebedeckte Gipfel am Horizont abzeichnete.

Kaum ein Ort auf der Welt hat mich je so zufrieden gemacht. Die Natur wirkte hier einfach noch so als wäre sie im absoluten Gleichgewicht, der Mensch nur ein minimaler Einfluss, der im Einklang mit seiner Umgebung agierte. Gegen Nachmittag; wir waren mittlerweile wieder zurückgewandert; machten wir uns erneut auf den Weg Richtung eines weiteren Parkausgangs, über den wir nach Cook City, unserem nächsten Übernachtungsort gelangen würden. Entlang des Lamar Rivers fuhren wir in ein weiteres, schier endloses Tal, welches von Tausenden von Bisons bewohnt war.

Zu Beginn waren für uns vereinzelte Bisons schon ein tolles Erlebnis, doch das hier übertraf nochmal alles. Wie in einem Bilderbuch graste eine Herde an der anderen friedlich entlang des Flusses.

Die Sonne mittlerweile tief am Himmel stehend, verfärbte sich die Szenerie in ein weiches Abendlicht in der die Laubbäume ihre goldgelben Blätter im sanften Wind wogten.

Kaum zu glauben, oder? Mit diesen Eindrücken endete der zweite Tag im Park, der letzte vor dem schweren Abschied, der auf uns wartete.