
Das berühmt berüchtigte Death Valley lag mehr oder weniger auf meinem Weg von Los Angeles nach Las Vegas und durfte auf keinen Fall auf meinem Roadtrip fehlen. Morgens wachte ich nahe des Nationalparks auf und fand mich schon in der trockenen Buschlandschaft wieder, die große Teile Kaliforniens prägt.

Und bevor ich überhaupt in den Nationalpark reingefahren war, fuhr ich schon deutlich langsamer als erlaubt und bestaunte meine Umgebung. Über den Weg, den ich nahm, kamen erstaunlich wenige Besucher zum Park und ich fuhr quasi alleine über die endlos langen, geraden Straßen. Beste Möglichkeit, mal wieder die Freiheit des Lebens zu genießen.

Dann, im Nationalpark angekommen, begrüßte mich sofort das erste Wildtier vom Straßenrand. Einfach wunderbar.

Und dann gings auf ins richtige Death Valley. Dazu musste ich noch über den 1500 Meter hohen Towne Pass fahren, wobei mein Auto ganz schön ins schwitzen geriet.

Dafür gings auf der anderen Seite schön lang wieder Bergab. Bis unter den Meeresspiegel. Erste Besonderheit, neben der ohnehin spektakulären Landschaft, waren die Mesquite Flat Sand Dunes, die sich nahe des Stove Pipe Villages durch das Tal zogen. Wunderschön hatte der Wind die Dünen in die karge Landschaft geformt.

Von dort aus fuhr ich weiter zum Ort Furnace Creek, wo ich im klimatisierten Visitor Center erstmal die Ausstellung anschaute. Danach gabs Picknick an einem der Picknicktische. Bei 45°C! Solch eine Temperatur hatte ich noch nie zuvor erlebt, doch mit genug Flüssigkeit ließ es sich erstaunlich gut aushalten. Nach meiner Brotzeit fuhr ich weiter zum Zabriskie Point, der einen Ausblick auf die bizarr geformten Felsformationen des Tals bot.

Durch Sturmfluten, die bei den absolut seltenen Regenfällen zustande kommen, wurde diese Landschaft geformt.

Und mit selten meine ich ein, zwei Mal im Jahr, wenn überhaupt. Als nächstes fuhr ich durch den Artists Drive, der eine schmale Einbahnstraße durch die verschiedenfarbigen Felsen und die vom Wasser ausgespülten Canyons darstellt.

Und dann kam ich zum letzten Highlight im Park. Dem Badwater Point. Der am niedrigsten gelegene Ort Nordamerikas. 83 Meter unter dem Meeresspiegel.

Und dort gab es einen kleinen Salztümpel und die riesigen verkrusteten Salzböden, für die das Death Valley bekannt ist.

Und dann war da noch was. Es war nicht irgendein Tag, es war einer DIESER Tage. Einer, an dem es Regnete. Ich fuhr die wenig frequentierte Straße zum Ausgang bei Shoshone und erlebte dabei, wie sich so eine schlagartige Überschwemmung am trockensten Ort der Welt anfühlte.

Zu den schlechten Straßenverhältnissen, die mich an den Alaska Highway erinnerten, kam nun also auch noch Aquaplaning. Im Death Valley! Ich werd verrückt. Sogar eine offizielle Warnung der Behörden erreichte mein Handy, sobald ich wieder Empfang hatte. Es ging dann tatsächlich noch den ganzen Nachmittag weiter mit dem ständig wiederkehrenden Platzregen. Immerhin hatte ich dadurch eine angenehm kühle Nacht. Ich dachte schon, dass würde die wärmste meines bisherigen Lebens werden.

Und ganz ehrlich, solche Gewitter in der Wüste sind ein Spektakel der Extraklasse. Das erlebt man nicht alle Tage, doch ich hatte das Glück, es erleben zu dürfen.
I am following you my friend.
I like your style of equal part picture and script.
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Ron from Oklahoma
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Hey Ron, so nice to hear from you! It was a pleasure to meet you and hear your stories. Are you already back in Oklahoma? Or do you still enjoy northern California? Greetings, Mo!