
Der Highway one ist einfach viel zu lang und bietet viel zu viele Sehenswürdigkeiten als dass ich ihn in einem einzelnen Post abhandeln könnte. Deshalb teile ich meine Erlebnisse etwas auf. Trotzdem ist es immer noch schwer, nur die besten der besten Bilder zu verwenden, denn es sind immer noch so viele. Egal, wird schon so passen.
Ich kam also von Portland aus am Nachmittag wieder an die Pazifikküste. Als ersten machte ich Halt im Ecola State Park. Nördlich von Cannon Beach gelegen bietet dieser einen herausragenden Blick auf Cannon Beach und die aus dem Meer emporragenden Felsen an dem Kilometer langen Sandstrand.

Doch auch in Richtung Norden offenbarte der Park die Schönheit der wilden Pazifikküste Oregons.

Ich hatte in dem Park noch meine Mittagspause und machte mich dann wieder auf den Weg. Ich fuhr als nächstes runter zum Strand, um die Sonne bei einem Strandspaziergang zu genießen. Das Wetter war einfach fabelhaft.

Gegen später am Nachmittag fuhr ich dann wieder etwas weiter nach Süden zum Oswald West State Park. In diesem wanderte ich durch den dichten Wald zu einem Viewpoint, von dem die Smugglers Cove und weite Teile der im Süden liegenden Küste zu sehen waren.

Da es schon auf sechs Uhr abends zu ging und ich langsam Hunger bekam, beschloss ich am nächsten Viewpoint am Highway gleich wieder anzuhalten und Abend zu essen. Es war ein absoluter Glücksgriff, dass der nächste Viewpoint ein wirklich besonders schöner war. Ich genoss also während meinem Abendessen einen grandiosen Ausblick über den Pazifik.

Während dem Essen bestaunten wieder einige andere Touristen meinen Van und das eingebaute Setup und ich fand Freude daran mich mit einigen zu unterhalten. So lernte ich beispielsweise Malcolm und seine Familie kennen, die jedoch bald weiter fuhren. Deutlich länger blieben Ron und Blaine aus Oklahoma, die wie ich im Van unterwegs waren. Ron verbrachte seinen fast erreichten Ruhestand mit Reisen und Blaine besuchte ihn gerade für eine Woche dabei. Von Ron erfuhr ich, dass man an dem Viewpoint ohne Probleme schlafen könne, also machte ich es mir gleich gemütlich. Ich war zwar nah am Highway, aber der Blick aus meinem Panoramafenster war so genial, dass ich nirgendwo anders schlafen wollte. Die Überraschung des Abends lieferte dann Malcolm, der uns dort oben noch die Reste der Pizza vorbeibrachte, die er und seine Familie nicht mehr aufbrauchen konnten. Sehr geil, dann gibts morgen Abend Pizza am Strand! Am selben Abend trank ich noch ein Tässchen Wein mit Ron und Blaine und unterhielt mich mit ihnen bis in die Dunkelheit über das Reisen. An der Küste wurde es nachts durchaus kühl, was mir aber zum schlafen ganz recht war. Nach einem ziemlich guten Schlaf aßen wir am nächsten Morgen unser Frühstück und ich wurde daraufhin von Ron sogar noch im nahegelegenen Ort Manzanita auf einen Kaffee eingeladen. Sehr nett, vielen Dank! Da ich wirklich noch eine riesige Strecke vor mir hatte, trennte ich mich dann wieder von Ron und Blaine und machte mich wieder auf den Weg weiter südwärts. Ich kam viel langsamer voran, als ich geplant hatte, denn ständig gab es unglaublich schöne Ausblicke vom Highway auf die wilde Küste.

An einem Viewpoint konnte ich sogar einen Wal in der Ferne erblicken. Bis zu den Redwoods würde ich es heute auf keinen Fall mehr schaffen, aber vielleicht wären die Sanddünen bei Florence noch drinnen. Also fuhr ich weiter und weiter, musste aber immer noch alle paar Minuten anhalten, da ich es einfach nicht aushielt an den schönen Ausblicken einfach vorbeizufahren.

An der Devil’s Punchbowl, kurz nach dem Ort Depoe Bay beschloss ich sogar nochmal einen kleinen Strandspaziergang zu machen, da auf dem weiten Strand wunderschönes Treibgut lag und sonst kaum Touristen dort unterwegs waren.

Erst am Abend, nachdem ich nochmal günstig vollgetankt hatte, erreichte ich Florence und damit den Beginn der Oregon Sand Dunes.

Diese würde ich dann morgen erkunden. Heute chillte ich mich nur noch an den Strand, aß die Pizza und schaute den Sonnenuntergang an.

Das leben kann so herrlich sein. Der Strand erinnerte mich sehr an die Atlantikküste in Frankreich, nur dass hier erstaunlicherweise viel weniger los war. Ich fühlte mich fast etwas einsam. Kommt halt manchmal vor, wenn man alleine reist.

Ich habe die letzten Tage so viele tolle Menschen kennen gelernt, da verkrafte ich auch mal einen Sonnenuntergang alleine. Vielleicht treffe ich ja morgen wieder neue nette Menschen.