
Es mag ja viele andere schöne Orte in Kanada geben, aber der Moraine Lake hat eine ganz besondere Bedeutung für mich. Bilder des Moraine Lakes haben mich erst dazu bewegt, mein Work and Travel Jahr in Kanada zu verbringen. Wie an vielen schönen Orten war ich auch am Moraine Lake mehr als ein Mal. Insgesamt bin ich fünf Mal die 14 Kilometer lange Straße hinauf und wieder hinab gefahren. Immer mit dem einen Ziel: den Moraine Lake so erleben, wie auf den Bildern, die ich von ihm gesehen habe. Beim ersten und zweiten Mal klappte das nur bedingt. Moritz und ich sind auf unserem Rückweg von Alaska dort vorbeigefahren. Am Abend waren wir dort und es schneite, am nächsten Morgen waren immer viele Wolken über dem Valley of the Ten Peaks. Dennoch war die magische Farbe des Sees schon eindeutig erkennbar.

Das waren also die ersten zwei Male. Die weiteren drei kamen dann letztens dazu, als ich wieder in die Rockies kam, um von dort aus weiter zu meinem Praktikum in Saskatchewan zu fahren. Ich hatte mich mit Knox, den ich auf der Fähre in Alaska kennen gelernt hatte verabredet, da dieser auch gerade dort war. Also fuhr ich mit ihm an einem Tag wieder hoch. Der See erstrahlte wieder in seinem fast unnatürlichen blau und wir spazierten entlang des Ufers bis zum hinteren Ende. Dabei lernte ich von Knox einiges über das Fotografieren, was dieser wirklich professionell machte.

Am nächsten Morgen wollte ich es dann erleben. Den See, wie auf den Fotos. Bei Sonnenaufgang. Um 5:45 Uhr in der Früh! Doch die Waldbrände in British Columbia zogen mir einen Strich durch die Rechnung. Viel zu viel Rauch und Wolken verdeckten am Morgen den Himmel, also fuhr ich gleich gar nicht wieder hoch.

Stattdessen lernte ich David aus Oregon an unserem Übernachtungsparkplatz kennen. Spontan entschied ich mich noch einen Tag länger dort zu bleiben, da das Wetter sich bessern sollte. Also fuhr ich mit David hoch zum See, doch die Einfahrt war geschlossen, da der Parkplatz voll war. Also fuhren wir gemeinsam nur mit seinem super VW Bus hoch, als gerade wieder ein paar Autos hinauffahren durften.

Mit David und seinem Hund Tigger wanderte ich an diesem Tag tiefer in das Valley of the Ten Peaks hinein bis zum Eiffel Lake.

Der Rauch war an diesem Tag wirklich schlimm und verdeckte uns die gute Sicht. Erst gegen Abend klarte es auf und ich hoffte auf gute Bedingungen für den nächsten Morgen. Es wäre meine letzte Chance. Und ich nahm sie wahr. Um 5:00 Uhr machte ich mich bei klarem Himmel auf den Weg zum See und erlebte ihn genau so wie ich ihn mir vorgestellt hatte (Titelbild).

Ich war einfach mal zur richtigen Zeit am richtigen Ort! Beim Reisen ist das selten der Fall, aber hier hatte ich es geschafft! Sonnenaufgang am Moraine Lake! Check!